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TELOMERE - Ältere Väter zeugen langlebigere Kinder

Viel ist von den Risiken später Elternschaft die Rede. Doch  US-amerikanische Forscher haben nun entdeckt: Ältere Väter vererben eine  wichtige Voraussetzung für ein längeres Leben. Denn die Chromosomen  ihrer Kinder besitzen besonders lange Schutzkappen – sogenannte  Telomere.

Das Erbgut in unseren Zellen liegt auf den Chromosomen. Um diese wichtige  Information zu schützen, gibt es an allen Enden der Chromosomen  Schutzkappen, sagt Dan Eisenberg von der Northwestern University in  Evanston im US-Bundesstaat Illinois.

„Bildlich gesprochen sind  die Telomere so etwas wie die kleinen Plastikkäppchen am Ende unserer  Schnürsenkel. Die Telomere sind so etwas wie Schutzkäppchen für die  Chromosomen, sie sorgen dafür, dass das Erbmolekül intakt bleibt.“

Wenn  Zellen in unserem Körper sich teilen, dann hat das Auswirkungen auf die  Telomere. Mit jeder Zellteilung werden sie ein kleines Stückchen  kürzer.

„Wenn die Telomere zu kurz sind, dann kann eine Zelle  sich nicht weiter teilen, und sie wird absterben. Eine geringe  Telomer-Länge wird als ein Grund dafür angesehen, dass wir öfter krank  sind, wenn wir älter werden.“

In allen Körperzellen nimmt die Telomerlänge mit dem Alter ab – mit einer Ausnahme: den Spermien.

„Es  gibt ein Enzym mit Namen Telomerase. Das baut die Telmore auf. Im Hoden  von Männern wird besonders viel Telomerase gebildet. Je älter Männer  sind, um so mehr Telmomerase bilden sie in den Hoden und um so länger  sind also die Telomere in den Spermien.“

Kinder – egal ob Mädchen  oder Jungen – , die von älteren Männern gezeugt wurden, besitzen  längere Schutzkappen auf ihren Chromosomen. Das haben frühere Studien  bereits gezeigt.

„Wenn Sie einen 40- und einen 50-jährigen  Menschen miteinander vergleichen: Nehmen wir an, der Vater des  50-Jährigen war zum Zeitpunkt seiner Geburt zehn Jahre älter als der  Vater des 40-Jährigen, dann können Sie davon ausgehen, dass beide  ungefähr gleich lange Telomere besitzen. Der 50-Jährige hat also die  gleiche Telomerlänge wie der 40-Jährige – weil sein Vater bei der  Zeugung zehn Jahre älter war.“

Dieser Effekt, so haben Dan  Eisenberg und seine Kollegen in einer Studie auf den Philippinen zeigen  können, hält über mindestens zwei Generationen an. Denn auch das Alter  des Großvaters zum Zeitpunkt, als er den Vater zeugte, hat einen  Einfluss auf die Telomerlänge.

„Wir haben gesehen: Mit jedem  zusätzlichen Jahr, das der Großvater väterlicherseits zum Zeitpunkt der  Zeugung älter war, waren die Telomere der Enkel ein kleines Stückchen  länger.“

Hatten sowohl der Großvater als auch der Vater spät  gezeugt, dann addierten sich beide Effekte auf. Menschen mit langen  Telomeren besitzen einen Vorteil: Die Zellen in ihrem Körper leben  länger. Sie besitzen ein größeres Regenerierungspotenzial und damit  höhere Chancen, alt zu werden.

In Gesellschaften, in denen sich  die Fortpflanzung immer weiter nach hinten verlagert, könnte dies dazu  beitragen, dass immer mehr Menschen im Alter länger fit bleiben. Aber  was bedeutet das für den Einzelnen? Ist es sinnvoll, möglichst lange  damit zu warten, Nachwuchs zu zeugen? Damit die eigenen Kinder möglichst  lange leben? Dan Eisenberg warnt davor, den Einfluss der Telomere zu  überschätzen.

„Wir raten keinem dazu, sein Verhalten zu ändern.  Man darf nicht übersehen, dass eine späte Vaterschaft auch Risiken hat.  Es kommt häufiger zu Fehlgeburten. Studien haben gezeigt, dass Kinder  älterer Väter auch häufiger an Autismus und anderen Krankheiten leiden  als Kinder junger Väter. Uns ging es um die Grundlagen der  Telomerbiologie – und nicht um lebenspraktische Dinge. Das ist eine ganz  andere Geschichte.“

Telomere verlängern mit:

Haritaki

Triphala

Portulak (Samen in grösseren Mengen kann ich gerade nirgendwo finden)

Astragalus

Arginin

Carnosin

Cordyceps

Meditation